Bars & Restaurants
Vom Gourmettempel bis zum Grill an der Strasse
Bar - Snack Bar - Restaurante - Madeira hat viel zu bieten, wenn es um's Essen und Trinken geht. Für jeden Geldbeutel ist etwas dabei. Angefangen von einer einfachen Bar am Strassenrand, wo man seinen Bica für 50 Ct. trinkt. In einem typischen Restaurant oder einer Snack-Bar kann man schon für unter 10 Euro p.P. inkl. Getränk essen und trinken. Natürlich sind nach oben keine Grenzen gesetzt. In Szene-Restaurants und Bars, sowie Hotels mit einigen Sternen, kann man auch ein Vielfaches davon loswerden. Das hat allerdings dann nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Madeira zu tun.
Dem verwöhnten Touristen fällt es aber meist nicht leicht in inseltypische Bars oder Restaurants zu gehen. Von aussen sehen sie oft klein und dunkel aus. Zudem liegen sie vielfach auch direkt an einer vielbefahrenen Strasse, wo man dann das Vergnügen hat, sich direkt daneben auf Plastikstühlen niederzulassen. Zur Pflichtausstattung einer Bar bzw. Restaurants gehört ebenfalls ein Fernseher. Uns ist es schon passiert, dass wir die ersten Gäste eines Restaurants waren und für uns direkt der Fernseher angeschaltet wurde - es lief eine brasilianische Soap!
In manchen Bars, insbesondere in abgelegenen, ist man als Tourist tatsächlich noch eine Attraktion. Mit Englisch kommt man dort auch nicht weiter, dann heisst es Fingersprache oder ein paar Brocken Portugiesisch zu erlernen. So ist es uns in einer Poncha-Bar ergangen, wo wir wohl die Attraktion des Abends waren - sind doch sonst alle Touristen ab 18 Uhr wieder im Hotel oder in Funchal unterwegs.
Vor jedem Restaurant hängt normalerweise die Karte. Will man ein Preisniveau festlegen, eignet sich dazu das "Ola-Cornetto-Nuss-Preisometer", dessen Idee von einem Reisebericht eines anderen Madeira-Fans stammt. Überall wird Ola Cornetto verkauft. Meistens ist der Preis (ab etwa 1,-€) ein Anzeichen dafür, ob ein Restaurant eher teuer ist oder nicht. Das Preisniveau merkt man sonst später an den Getränkepreisen, die oft nicht in der Karte stehen. Ein Coral (Inselbier) kann 1,- € kosten, aber auch 3,50 €!
- Bar
Bars gibt es unzählige auf Madeira. Oft unscheinbar direkt am Strassenrand gelegen, sind sie ein Treffpunkt für Alt und Jung. Man trinkt hier schnell ein Bier in der Mittagspause oder trifft die Nachbarn am Abend. Manchmal gibt es ein Tagesgericht für wenige Euro. Trinken kann man hier einen Bica (Espresso) ab 50 Ct. oder ein Bier, ab 1,- €. Touristen nehmen auch gerne einen Chinesa (Milchkaffee), ab 80 Ct. Ein paar Chips oder Schokoriegel gibt es dazu, hin und wieder auch ein Sandwich (Sandes) mit verschiedenen Zutaten. Tagsüber meist leer, ist die Bar abends voll und laut, wenn sich die Nachbarn treffen. Es zischt der Espressoautomat, der Boden ist meist nicht ganz so sauber - trotzdem fühlt man sich hier wohl.
- Snack Bar
Etwas grösser als eine Bar, mit einigen Tischen und einer Speisekarte. Dabei sollte man sich von "Snack" nicht täuschen lassen. Viele Snack Bars haben eine umfangreiche Karte, von verschiedensten Sandwichs (sandes), über Vorspeisen (doses) bis zu Fisch- und Fleischgerichten. Oft gibt es ein preiswertes Tagesgericht (prato do dia). Immer ein gutes Preis- Leistungsverhältnis!
- Restaurante
Entspricht unserem Restaurant. Meist ein grosser Raum, in dem viele kleine Tische stehen. Manchmal auch mit offenem Kamin und Wohnzimmer-Atmosphäre. Sonntags geht man gerne mit der Familie essen, dann sollte man einen Tisch vorbestellen oder einfach etwas Zeit mitbringen. Preislich etwas teurer, aber dafür besondere Speisen, wie beispielsweise in einem Espetada-Grillhaus, wo in der Mitte des Tisches Halterungen angebracht sind, die den über Feuer gegrillten Fleischspiess tragen. Manche Restaurants berechnen das Gedeck extra (etwa 2,50€). Eine Flasche Wein zum Essen ist meist recht günstig. Zu empfehlen wäre z.B. der Monsaraz oder der Monte Velho. Beide Rotweine kommen vom portugiesischen Festland und sind in fast jedem Restaurant für knapp 10,- € zu bekommen.
- Unsere Tipps
Angenehm aus unserer Sicht ist, dass die Mehrzahl an Snack Bars und Restaurants durchgehend warme Küche haben. Selbst wenn man alleine im Restaurant sitzt, wirft der Koch den Herd an.
Besonders gerne gehen wir direkt nach einer Wanderung essen. Das ist meist ab 15 Uhr.
Was man besser vermeiden solte:
- In touristischen Hotspots (Funchal - Altstadt "Zona Velha" und Hafen, im Nonnental und teilweise auch in Ribeira Brava) stimmen Preis und Qualität oft nicht mehr. Lieber in einer Nebenstrasse oder auf dem Land ein kleines Restaurant suchen.
- Restaurants, die Gäste auf der Strasse aktiv ansprechen, sind uns nicht nur lästig sondern auch suspekt.
- Preise immer vergleichen. Auch die Berechnung ist manchmal abenteuerlich. Da wird der Fisch schonmal per 100g berechnet. Auf den ersten Blick sieht das Gericht dann günstig aus - aber wehe die Rechnung kommt!
- Nicht abschrecken lassen von einem laufenden Fernseher und etwas karger Einrichtung. Gerade im unteren Preisniveau gehört dies oft dazu.