Monte
Der Villenvorort von Funchal auf 700m Höhe hat einiges zu bieten
Was Blankenese für Hamburg und Hahnwald für Köln, war Monte für Funchal: der Ort, wo sich die Oberschicht ansiedelte um dem Treiben in Funchal zu entfliehen. Von der "guten alten Zeit" zeugen noch einige Herrenhäuser (Quintas). Sissi war schon da und der letzte Kaiser von Österreich, Karl I. verbrachte hier seinen kurzen Exil-Lebensabend.
Mit dem Auto erreicht man Monte nach einer kurvenreichen Fahrt. Am besten parkt man den Wagen auf dem neuen Parkplatz ein Stück weiter den Berg hinauf.
Alternativ kann man von Funchal die Seilbahn nach Monte hinauf nehmen. Ein kurzer Fussweg bringt einen direkt ins touristische Zentrum, einem gepflasterten Platz mit Andenkenläden und -ständen.
Hier kann man alles kaufen, was für Madeira stehen soll: die Bommelmützen mit Ohrklappen, die Strohhüte der Korbschlittenfahrer, Tischdecken und den ganzen anderen Andenkenkram.
Direkt zur rechten Hand liegt der "Parque Municipal do Monte", ein öffentlicher Park mit einigen Picknikmöglichkeiten. Ein kleiner Abstecher lohnt sich, der Park kann auf den typischen Madeira-Pflasterwegen erkundet werden. Die Pflanzenvielfalt hält sich jedoch in Grenzen.
Geht man den Weg weiter, leicht um den Hügel herum, gelangt man zum Fuss der Kirche "Nossa Senhora do Monte", der Kirche der Schutzheiligen von Madeira, in der auch oben erwähnter Kaiser Karl I. begraben liegt.
Die 74-stufige Treppe hinauf ist imposant. Noch imposanter ist sie, wenn man weiss, dass zu Ehren der Schutzpatronin jedes Jahr im August der Weg von Pilgern auf Knien zurückgelegt wird.
Direkt unterhalb der Treppe starten die bekannten Korbschlittenfahrten 2 km den steilen Berg hinab, bis an den Stadtrand von Funchal. Jeweils zwei Touristen werden von zwei weiss gekleideten Carreiros den steilen Weg auf den Holzkufen des Schlittens herunter gefahren. Gebremst wird mit den Gummisohlen der Schuhe.
Die Schlitten gelangen dann ganz unromantisch mit einem LKW wieder nach oben an den Ausgangspunkt der Fahrt.
Für den Vorgeschmack kann man sich auf YouTube Videos einer kompletten Fahrt von Monte bis hinunter nach Funchal ansehen.
So etwas hätte Platz in einem Freizeitpark, war aber früher ein durchaus gebräuchliches Fortbewegungsmittel. Die Oberen liessen sich mit Sänften (eher eine mobile Hängematte), später mit Pferden über die Insel tragen. Den Berg hinunter ging es dann mit dem Schlitten.
Neben dem öffentlichen Park befindet sich hier auch der "Monte Palace Tropical Garden", einer der grossen Gärten Madeiras. Hier wird dem Besucher neben den vielen tropischen Pflanzen, ein japanischer Garten, Koi-Teiche, ein kleiner See mit Schwänen (seufz) und ein Museum geboten. Das Angebot hat seinen Preis: knapp 10 Euro kostet der Eintritt.
Kurzinformationen zu Monte
Unser Rating:
Ansammlung von Touristenhighlights, wie der
Korbschlittenfahrt, der österreichischen Kaiserfamilie und
botanischen Gärten.
Kosten:
Dem Touristenansturm angepasste (hohe) Preise.
Dauer: zwischen 1 h und 4 h
Anfahrt: Bus, Taxi, Auto
oder Seilbahn von Funchal.