Vom Pico Arieiro zum Pico Ruivo und zurück
Diese alpine "Königstour" verbindet die drei höchsten Berge Madeiras.
Alles andere als ein erholsamer Spaziergang ist diese Tour über die drei der höchsten Gipfel Madeiras: Pico Arieiro-Torres-Ruivo.
Dennoch bietet sie unvergleichliche Eindrücke aus der Bergwelt Madeiras und Weitblicke über die gesamte Insel, bis hinüber nach Porto Santo.
Der gesamte Weg ist im Laufe der letzten Jahre vollständig ausgebaut und gesichert worden. Nur die eigene Kondition sollte für die nicht gerade wenigen Höhenmeter ausreichend sein.
Wem der hier vorgestellte Weg zu beschwerlich ist, kann einige Abwandlungen gehen oder sich einer geführten Wanderung anschliessen, die nur eine Richtung gehen. Mehr dazu am Ende dieser Wegbeschreibung.
Update 14.02.2017: Die Hütte kurz vor dem Gipfel des Ruivo ist geschlossen. Die Ostroute ist gesperrt. Auf der Westroute sind mittlerweile viel mehr Eisenleitern in den Berg gehauen, man muss wesentlich tiefer runter, d.h. es sind nun mehr Höhenmeter zu überwinden (siehe dazu auch neuer Rother Wanderführer).
Update 10.07.2017: Es gibt nur noch den einen Weg, den durch die 3 Tunnel. Der westliche Weg an den Felsen entlang ist weggebrochen und wird wohl auf absehbare Zeit nicht mehr zu benutzen sein - siehe Aktuelles.
Kurzinformationen
zur Wanderung
Unser Rating:
Imposante Bergtour mit herrlichen Weitblicken und
einzigartiger Wegführung im Hochgebirge.
Risiko:
Nur für erfahrene, ausdauernde und schwindelfreie Wanderer geeignet.
Dauer: 7h - Länge:
12,3 km - Höhenunterschied: 980 m
Anfahrt: Mit dem Auto oder Taxi hinauf zum
Pico Arieiro - über den Poiso Pass bis zum Ende der ER202.
Dort auf dem grossen Parkplatz der Poussada do Arieiro parken
und dem Wanderweg PR1 links vorbei folgen. Gutes Wetter
und frühes Aufstehen sind notwendig. Eventuelle Sperrungen
(die hier öfters vorkommen) vorher abklären, z.B. bei dem
Tourismusbüro.
GoogleEarth kml Datei:
PicoArieiroPicoRuivo.kml
Wegpunkte zu Wanderung:
csv-Format oder
gpx-Format
Ein kurzer Spaziergang ist es wahrlich nicht, auch die sonst so üppige Vegetation, die man von den anderen Touren gwohnt ist, weicht dem wilden Charme des Hochgebirges.
Baumheide, schmale und steinige Wege sind der Hauptbegleiter, neben den unzähligen Wandergruppen, die sich hier entlanghangeln. Darum ist es auch ratsam, diese Tour sehr früh Morgens zu beginnen, nachdem man das Wetter für gut befunden hat.
Start ist auf dem Parkplatz der Poussada do Arieiro, eines grösseren, staatlich geführten Kaffees. Der Weg führt links vorbei, gut sichtbar und plattiert über den Bergrücken zur ersten Aussichtskanzel, dem Miradouro Ninho da Manta, dem „Bussardnest“.
Nach einer kurzen Rast (wir haben noch einiges vor) geht es auf dem gut ausgebauten Weg bergauf zum zweiten Aussichtspunkt, von dem man ebenfalls einen spektakulären Blick geniessen kann. Auf der einen Seite des Bergrückens liegt der Talkessel von Curral das Freiras, auf der anderen das Tal Faja da Nogueira mit seinem abgeschiedenen Wasserkraftwerk. Hier sind schon wesentlich weniger Wanderer anzutreffen, da die meisten bereits vorher umgekehrt sind.
Von hier aus geht es über unzählige Stufen den Pico Arieiro hinunter Richtung Pico das Torres, dem mit 1851 m zweithöchsten Berg Madeiras.
Schon bald wird der Tunnel des Pico do Gato erreicht. Ein kurzer, grader Tunnel durch die Felsspitze. Am Ende des Tunnels teilt sich schon bald der Weg in die westliche Variante -dem Tunnelweg- an der steilen Westseite des Pico des Torres entlang (unser Rückweg) und in die östliche Variante.
Der Tunnelweg ist öfters wegen Bergrutschen oder Bauarbeiten gesperrt. Dann steht bereits hier eine Hinweistafel, so dass der Rückweg mit dem Hinweg identisch ist.
Für den Hinweg empfehlen wir den östlichen Weg. Vormittag ist diese Variante noch kühler. Es geht hier also rechts entlang, der grüneren, aber auch anstrengenderen Variante zur Umrundung des Pico das Torres.
Der Weg ist zunächst unerwartet breit, eben und gesichert, obwohl sich das Bild schnell wandelt. Nach einem längeren, anstrengenden Anstieg und weiteren durchwanderten Taleinschnitten ist schon bald der Abzweig zur Achada do Teixeira erreicht. Links erreicht man in wenigen Minuten die Poussada des Pico Ruivo. Hier bietet sich eine kleine Rast am Brunnen an. Getränke werden in einer Art Kiosk verkauft, eine Übernachtung ist nur mit Voranmeldung möglich.
Weiter geht's zum Gipfel des Pico Ruivo. Der Weg zum Gipfel zweigt bald links ab und es geht über einige steinige Stufen und durch verwachsene Baumheide hinauf zum Gipfelkreuz.
Hoffentlich erwischt man hier einen Moment, wo nur wenige Bergbezwinger das Gipfelkreuz bevölkern, um den unvergleichlichen Ausblick zu geniessen.
Nach einer kurzen Pause geht es auf gleichem Weg zurück, vorbei an der Poussada bis zum Abzweig des westlichen Tunnelweges. Jetzt geht es durch den Tunnel das Torres hinüber auf die Steilflanke, wo der Weg abenteuerlich in die Felswand geschlagen ist. Kleinere und ein langer Tunnel werden druchwandert, bis man wieder vor dem Pico do Gato auf den Hinweg trifft.
Der Weg über die steile Westflanke des Pico das Torres ist kürzer und weniger anstrengend, aber erfordert doch manchmal etwas Mut und natürlich Schwindelfreiheit. In den letzten Jahren war er oft gesperrt, wegen Bauarbeiten, Erdrutschen oder ähnlichem. Schilder stehen jeweils an den Abzweigern zu der Route. Auch Hinweise des Tourismusbüros sind meist aktuell, zählt dieser Weg als PR1 doch zu den offiziellen Wanderwegen und ist einer der ältesten auf Madeira.
Weiter geht es durch den Tunel des Pico do Gato, vielleicht gönnt man sich eine Pause auf dem in den Fels gehauenen Steinsofa, um dann wieder die Stufen zum Pico Arieiro hinaufzusteigen und mit dem Parkplatz das Ende dieser Wanderung zu erreichen.
Variante: Wem Hin- und Rückweg zu weit sind, kann vom Pico Ruivo weiter zur Achada do Teixeira gehen. Dort entweder ein Taxi hinbestellen, einen zweiten Mietwagen parken oder abholen lassen. Geführte Wandergruppen gehen diesen Weg und werden dort vom Bus erwartet.